Musiktipps (Version vom 13.03.2003)

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Die folgenden CDs höre ich gerne, weil es 'gute' Musik aus dem Spannungsfeld Jazz/Pop/Soul ist. Da ich lange in diversen (Jazz-) Chören gesungen habe befinden sich darunter auch einige A-capella CDs.

Neben der musikalischen Qualität sind die meisten der unten genannten CDs in der Regel auch hervorragend aufgenommen und eignen sich daher zum Beurteilen von Anlagen und Lautsprechern (siehe auch Problematik von Musikkonserven).

JAZZ/BLUES:

POP/SOUL:

ACAPELLA:

PATRICIA BARBER / Café Blue
Diese CD ist meine Entdeckung der High-End Messe 2000. Superb (Einschränkung s.u.) aufgenommen mit vollem aber trotzdem knackigen Bass, sehr lebendigen Perkussionsinstrumenten und der leicht unterkühlten Stimme von Patricia Barber gefällt mir vor allem die musikalische Bandbreite der CD: neben langsamen Jazzballaden (The Thrill is Gone, Ode to Billy Joel) gibt es auch experimentelle Stücke (Wood is a Pleasant Thing to Think About) und solche, die in Richtung Modern Jazz gehen (Yellow Car III), aber auch romantischen Gitarren- und Klavierjazz bis hin zu Bodypercussion. Für alle Jazzfans uneingeschränkt zu empfehlen.
Nach Hinweis eines Lesers habe ich mir die CD noch mal genau angehört und muss zugeben, dass hier doch ganz intensiv mit künstlichem Hall (pfui) gearbeitet wurde, der dafür sorgt, dass die Perkussionsinstrumente so "lebendig" klingen (und Patricias Stimme so "kühl") -> zur Beurteilung der Räumlichkeit sollte man die CD daher nicht benutzen. Der Musik tut dies jedoch keinen Abbruch.

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The Legendary Mambo King MARIO BAUZA And His Afro-Cuban Jazz Orchestra / Tanga
Diese CD ist für mich die optimale Mischung aus Big-Band Jazz und lateinamerikanischer Musik. Das Spätwerk einer kubanischen Musiklegende!

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KENNY BURRELL / Midnight Blue
Dies ist vor allem eine CD mit guter Musik: eine coole Jazz-Gitarre (Kenny Burrell), ein souliges Tenor-Saxophon (Stanley Turrentine) gepaart mit Ray Barettos Congas gehören mit zum entspannendsten und trotzdem aufregendsten, was Verve zu bieten hat. Die tonale Balance der Instrumente ist gut gelungen, allerdings 'leidet' die Aufnahme etwas unter dem typischen links/rechts Stereopanorama der stereophonen Frühzeit (1963)!

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JOYCE COOLING / Third Wish
Die Musik des GRP-Label ist nicht jedermanns Geschmack: oft klingt das Ergebnis klebrig süss, ohne Ecken und Kanten, und schon nach ein paar Mal macht sie keinen Spass mehr. Nicht so bei Joyce Cooling: fette, groovende Bässe und abwechslungsreiche Arrangments lassen keine Langeweile aufkommen. Mein Anspieltipp: Stück 3 (Mm-Mm Good). Und, hast Du den "Sänger" erkannt? Aber nicht im Booklet nachgucken!
P.S.: Bei mir läuft diese Scheibe oft beim Hausputz (aber schön laut!), da geht es leichter von der Hand!

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THE QUINCY JONES - SAMMY NESTICO ORCHESTRA / Basie & Beyond © 2000
Die ultimative Big-Band-CD: Super Musik, super aufgenommen (besonders die Bläser und das Schlagzeug so richtig aus dem Vollen, Einschränkungen s. u.). Vorsicht: macht absolut süchtig!
Auch hier hat mich ein Leser zu Recht darauf hingewiesen, dass die CD "überproduziert" ist: alle Instrumente scheinen im extremen Nahfeld aufgenommen, massiv durch den Limiter gejagt (sehr hoher Rms-Wert von 16.5% bis 27.7% -> bis zu 10 dB lauter als "normale" CDs) und mit künstlichem Hall (pfui) aufgepeppt worden zu sein. Man hat den Eindruck als hinge man mit den Ohren gleichzeitig in den Öffnungen aller Blasinstrumente, was zwar einen ungemein direkten Eindruck vermittelt, aber mit dem Raumeindruck bei einer "richtigen" Big-Band nicht viel zu tun hat.

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MANGER SAMPLER / Musik wie von einem anderen Stern © 2001
Dieser Sampler hat es wirklich in sich: von Klassik über Jazz, Pop bis hin zum Hörspiel finden sich hier 15 Musikperlen. Die Aufnahmequalität ist über jeden Zweifel erhaben, die Musikauswahl macht Lust, auch 'mal 'was anderes zu hören. Mein Highlight der diesjährigen High-End Messe in Frankfurt (und das für nur 25 DM Messepreis)! Ansonsten zu bestellen über Manger (für 33 DM + Versandkosten).

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MIGHTY SAM McCLAIN / Give it up to love
Rhythm & Blues-Musik vom Allerfeinsten, in einem Tonstudio aufgenommen, dass komplett mit audiophilen Signalkabeln von der Firma audioquest ausgerüstet ist. Der E-Bass (oft in Zusammenhang mit der Kick-Drum) ist etwas zu satt, das Schlagzeug (Hi-Hatts) eher überpräsent, aber Mighty Sam McClain's Stimme und die tollen Kompositionen garantieren besten Hörspaß. Mein Anspieltipp ist Stück Nr. 2: hier kommt eine tolle Hammond-B3-Orgel mit dazu und setzt ruhige Akzente zu der schneidend gespielten E-Gitarre und dem oft brutal dynamisch gespieltem Schlagzeug. Stellt man bei den leisen Passagen eine moderate Lautstärke ein, dann hat die Anlage (und der Nachbar) bei den Forte-Passagen nichts zu lachen: hier ist Schwerstarbeit für Verstärker und Lautsprecher angesagt! Leider ist die Scheibe etwas teurer und nicht in jedem Laden erhältlich (High-End Läden)!

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LEON PARKER / Belief © 1996
Diese CD lief auf der 2001er High-End irgendwo nebenbei und zog mich nach wenigen Takten in ihren Bann. Eine ruhige Musik, die durch suggestiven Einsatz von afrikanischen Perkussionsinstrumenten eine meditative Stimmung verbreitet. Die gute Aufnahmetechnik unterstützt noch die Intensität der Stücke. Mein Anspieltipp: Calling Out (Nr. 4).

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OSCAR PETERSON / Reunion Blues
Das 1. Stück der CD sollten schreckhafte Naturen am besten überspringen. Mein Lieblingsstück ist der 2. Titel (Dream of you). Der akustische Bass muss ca. 1m links von der linken Box und deutlich hinter der linken Box stehen und voll und knackig kommen. Das Vibraphon erstreckt sich (unrealistischerweise) von der rechten (tiefere Lagen) bis zur linken Box (höhere Lagen) und muss lange metallisch nachklingen ohne sich rau anzuhören. Das Schlagzeug (meist nur Jazzbesen) kommt fast ausschließlich aus der rechten Box und darf die intime Jazz-Atmosphäre nicht dadurch stören, dass es vorlaut ist. Wenn dann nach einem schönen Vibraphon-Solo nach über 2 Minuten das Klavier von Oscar Peterson einsetzt, dann quittieren viele Boxen den Dienst: es hört sich nur noch nervig an. Tatsächlich ist das Klavier nicht gut aufgenommen, wirklich gute Boxen erlauben es aber, auch diesen Teil des Titels zu genießen. Diese Passage eignet sich auch um den Einfluss von Kabeln zu ermitteln.

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SPIEGEL EDITION / City Jazz
Ein wirklich gelungener Jazz-Sampler mit "zeitgenössischen" Stücken von Till Brönner, De-Phazz, Al Jarreau, Diana Krall, Natalie Cole, Lee Ritenour etc. Fast durchgehend gut aufgenommen, abwechslungsreich - was will man mehr?

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BABYFACE / The Day
Auf dieser CD gibt's Schmusesoul vom Feinsten. Bei nur 60 BPM und einem rundum satten Sound (oft nur fette Bassdrum, Fingerschnipsen und Akustikgitarre oder Keyboard) und bei dieser Stimme kann mann/frau nur dahinschmelzen. Neben diesen musikalischen Gründen gibt es aber auch eine besonders breite räumliche Abbildung mit vielen kleinen Effektspielereien, die auch beim angestrengten Hören mit geschlossenen Augen Spaß machen. Die Stimme von Babyface variiert von Stück zu Stück (Stimmung zu Stimmung) recht stark, was möglicherweise auch ein (nachteiliger) Effekt von 3 verschiedenen Toningenieuren ist. Ein Highlight der CD ist sicher auch das Duo mit dem Soulguru Stevie Wonder (Track 9).

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HOLLY COLE / Temptation
Hier höre ich am liebsten den 3. Titel. Neben dem auf allen Stücken massiv und abgrundtief aufspielenden Akustikbass (definitiv zu fett aufgenommen, entweder so gewollt oder z.B. über zu bassschwache Boxen abgemischt, siehe auch Problematik von Musikkonserven) und dem klar aber dennoch warm aufgenommenem Klavier kommt hier Holly Coles leicht verrucht klingende und sehr warme Stimme besonders gut zur Wirkung.

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DONALD FAGEN / Kamakiriad
Die Musik auf dieser CD scheint auf den ersten Blick sehr einfach zu sein. Lässt man sich jedoch auf die Feinheiten der Kompositionen ein (genial vertrackte Rhythmen mit beinahe perkussiv eingesetzten Lichtblitzen von Gitarre, Keyboard etc.), dann wird's spannend.
Klingt aus unerfindlichen Gründen auch auf schlechten Anlagen akzeptabel, kann also nicht zur Qualitätsbeurteilung einer Wiedergabekette herangezogen werden.

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MARLA GLEN / This is Marla Glen
Diese CD strotzt nur so vor musikalischen Einfällen und ist sehr abwechslungsreich instrumentiert - häufig mit akustischen Instrumenten, die hervorragend aufgenommen sind. Zusammen mit dem vollen E-Bass, dem oftmals treibenden Schlagzeug und der ungewöhnlich tiefen und kehligen Stimme von Marla Glen (die mehr an eine Männer- denn an eine Frauenstimme erinnert) kommt purer Hörspaß auf!

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JOSH GROBAN / Josh Groban
Ally McBeal Fans dürfte der Sänger bekannt sein, hat er doch in 2 Folgen absolute Herz-und-Schmerz-Stücke gesungen. Obwohl so etwas bei mir in der Regel nur abfällig als "Mädchen-Musik" abgetan wird, diese CD hat auch mich in ihren Bann gezogen. Die Musik erinnert an Andrea Boccellis "Time to say goodbye" (Klassik-Pop), nur eben viel besser!

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AL JARREAU / Tomorrow Today
Das legendäre Konzert im Onkel Pö in Hamburg habe ich zwar nur im Radio gehört, aber seit 1976 bin ich ein Al Jarreau Fan! OK, zwischendurch (1984 bis 1991) ist der Meister doch ziemlich ins discohaft-poppige abgedriftet, aber bei den letzten CDs ist er wieder ins gediegen soulige zurückgekehrt. Diese CD (Tomorrow Today) ist ein absolut ausgereiftes Spätwerk: zunächst war ich etwas enttäuscht, doch je öfter ich die Platte gehört habe, desto besser wurde sie (Anspieltipp nach einem stressigen Tag: die ersten Takte von "Just to be Loved"). Die Klangqualität ist wie die Musik: voll und satt!

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LUTHER VANDROSS / Songs
Mega-opulenter Edel-Soul vom Allerfeinsten! Wie die Arrangements, so auch der Sound: akustischer Weichspüler allererster Klasse!
Nicht unbedingt zum Beurteilen von Anlagen geeignet, dafür aber als akustische Seelenmassage und/oder zum Kuscheln.

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JOHNNY GUITAR WATSON / Ain't that a bitch
Wer jedoch poppigen Gitarren-Blues mag kommt hier voll auf seine Kosten! Mein Lieblingstitel: I want to ta-ta you baby.
Leider ist das Schlagzeug sehr verzischt und überpräsent aufgenommen.

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YELLO / Flag
Die Schweizer Klang- und Soundtüftler haben sich vor allem beim 1. Stück (Tied Up) selbst übertroffen. Mein Tipp: richtig laut hören, dann geht die Post ab!

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THE KING'S SINGERS / The Beatles Connection
A-capella-Musik vom Allerfeinsten! Neben den genial umgesetzten Beatles- Kompositionen und den tollen Stimmen (zum Teil vielleicht etwas zu klassisch ausgebildet?) ist die perfekte Aufnahmetechnik das Tüpfelchen auf dem i! Auf guten Boxen mit realistischer Räumlichkeit spannen sich die Stimmen in einem Halbkreis zwischen den Boxen und brennen z.B. bei 'Back in the U.S.S.R' ein akustisches Feuerwerk ab!

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VOCAL SAMPLING / Cambio De Tiempo © 2001
Wer lateinamerikanische Musik und A-cappella-Musik mag, der liegt hier richtig! Was die 6 Kubaner hier ohne Unterstützung einer Rhythmusgruppe nur mit ihrer Stimme und ihren Händen machen, ist atemberaubend und verbreitet absolute Urlaubsstimmung. Ich habe sie schon zweimal live gesehen/gehört und jetzt gibt es endlich eine CD von ihnen.

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TAKE 6 / Doo be doo wop bop!
Ein Meilenstein in der A-capella-Musik! Was Take 6 mit ihren Stimmen anstellen war vor ihnen unvorstellbar: extrem verschachtelte, jazzige Harmonien über einem soulig-groovigen Rhythmusgerüst machen Lust auf mehr! Die irrwitzigen stimmlichen Effekte sind nur durch massiven Einsatz von Technik machbar, so dass die Natürlichkeit der Stimmen und die Räumlichkeit leider auf der Strecke bleibt (also nicht zum Beurteilen von Anlagen verwenden)!

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TAKE 6 / So cool
10 Jahre nach ihrem Debütalbum und nach ihrem 2 CD langen "Ausrutscher" weg vom hehren Pfad der A-capella-Musik sind sie besser denn je! Grooviger Soul vom allerfeinsten, und auch der Sound ist wesentlich natürlicher geworden. Nach wie vor muss viel Technik eingesetzt werden um die akustischen Effekte (gesungener E-/Synthy-Bass) zu ermöglichen. Bei vielen Stücken ist so etwas wie eine halbkreisförmige räumliche Abbildung realisiert, allerdings nur durch Lautstärkeunterschiede bedingt und daher immer noch etwas künstlich klingend. Aber bei der Musik kann sowieso niemand ruhig sitzen bleiben, da ist das nicht so schlimm. Meine Favoriten: "So cool" und "Evermore".

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VOCALEROS / Vocaleros
Mittlerweile auch über den Kölner Raum hinaus bekannte, 5-köpfige Band, die zwar nicht im engeren Sinne A-capella-Musik macht, bei deren Musik der Gesang und vokal umgesetzte Rhythmusstrukturen jedoch dominieren.
Alle 5 haben sehr charaktervolle, gut ausgebildete (Soul-) Stimmen und den Rhythmus im Blut.
Entgegen der oft eher dürftigen Wiedergabequalität bei ihren Live-Auftritten (sorry für diese herbe Kritik) ist die CD super aufgenommen und macht sehr viel Spaß beim Hören!

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